Gotteswort, weiblich

Wenn in mir die Traurigkeit aufsteigt
eine alte Trauer, gemischt mit Mutlosigkeit

Dann wünsch ich mir Flügel
Flügel für meine Traurigkeit, so dass sie fortziehen kann

Ich probiere Namen für dich aus
Namen, die zu Flügeln werden können

Ewiger, der ist,
Heilige, die bleibt - 

Bist du mein Grund
Und kannst du mich tragen?

Wenn ich loslasse,
wirst du mich halten?

Wo bist du, hinter den Sternen
Über der Dunkelheit, neben meinem Verlorensein

In den alten Wunden
In meiner tiefen Einsamkeit

In all dem Nichtgelungenen
Und im nagenden Zweifel, ob ich genug bin oder zu viel?

Wenn mich dein Windhauch streift
Dass ich nicht bestehen muss

Dann würde ich mich ihm gern überlassen
Mit meinem Nichtwissen, Nichtglauben, mit meinem großen Nichtkönnen

Mit meinen Kleinlichkeiten
Mit meinen Lieblosigkeiten und meinem Bereuen

Du siehst mir auf den Grund
Ewige, du lächelst und ich fliege

Linkisch und taumelnd
Ewige, du lächelst und siehst und ich fliege.

Zur Lesung am 33. Sonntag C: 2 Thess 3,7-12